Der Erwerb der ärztlichen Berufserlaubnis, bekannt als Approbation in Deutschland, eröffnet medizinischen Fachkräften die Türen zu beruflichen Möglichkeiten in einem der fortschrittlichsten Gesundheitssysteme der Welt.
Immer mehr Ärzte und Pflegekräfte möchten nach Deutschland ziehen und ihre Karriere dort beginnen. Hohe Gehälter, ein angesehener Beruf, moderne Ausstattung und geregelte Arbeitszeiten – all das unterscheidet Deutschland vorteilhaft von vielen anderen Ländern.
Die Anerkennung eines Abschlusses ist jedoch ein langwieriger und nervenaufreibender Prozess. Ohne einen klaren Plan geben viele Ärzte die Idee auf, bevor sie überhaupt anfangen – aus Angst vor dem Unbekannten.
Deshalb haben wir einen Leitfaden erstellt, der beschreibt, wie man ein Medizinstudium anerkennen lassen und die Approbation für Ärzte und Pflegekräfte aus Staaten außerhalb der EU (Drittstaaten) erhalten kann, um in Deutschland zu arbeiten.
Wie beginnt man den Approbationsprozess?
Das ist die erste Frage, die aufkommt. Die Antwort ist relativ einfach: mit dem Deutschlernen.
Eine Voraussetzung für die Approbation ist die Kenntnis der deutschen Sprache. Um als Arzt oder Pflegekraft arbeiten zu können, benötigt man mindestens ein B2-Sprachniveau, besser wäre jedoch C1. Mehr Informationen über das erforderliche medizinische Deutsch finden Sie in unserem Artikel.
Für die Antragstellung ist ein B2-Zertifikat jedoch nicht zwingend erforderlich; Sie können mit einem A2-Niveau starten und die Sprache weiterlernen.
Auswahl eines Bundeslandes
Im nächsten Schritt müssen Sie sich für ein Bundesland in Deutschland entscheiden, in das Sie ziehen und in dem Sie arbeiten möchten.
Die Wahl des Bundeslandes ist sehr wichtig, da die Gültigkeit der befristeten Arbeitserlaubnis (Berufserlaubnis) auf dieses Bundesland beschränkt ist. Ein Umzug während des Anerkennungsprozesses ist äußerst schwierig.
Die Auswahl des Bundeslandes ist auch entscheidend, um zu erfahren, welche Dokumente erforderlich sind, da die Anforderungen von Bundesland zu Bundesland variieren können.
Zeit, eine Stelle zu finden!
So schnell? Ja!
Der Grund dafür ist, dass Sie für die Anerkennung Ihrer medizinischen Ausbildung in Deutschland einen schriftlichen Nachweis über ein Arbeitsangebot benötigen. In der Regel handelt es sich dabei um eine Einstellungszusage (schriftliches Jobangebot) oder einen Arbeitsvertrag eines deutschen Arbeitgebers.
Apropos Dokumente
Parallel zum Deutschlernen können Sie mit der Vorbereitung der erforderlichen Unterlagen beginnen, um eine befristete Arbeitserlaubnis in Deutschland als Arzt oder Pflegekraft zu erhalten.
Wie bereits erwähnt, ist es wichtig zu wissen, welche Dokumente benötigt werden. Dafür sollten Sie die zuständige Anerkennungsbehörde in Ihrem Bundesland kontaktieren.
Die Grunddokumente umfassen jedoch:
- Reisepass
- Geburtsurkunde
- Heiratsurkunde und Nachweis einer Namensänderung (falls vorhanden)
- Hochschulabschluss in Medizin mit Anlagen zum Diplom
- Abschlusszeugnis der Facharztausbildung (falls vorhanden)
- Bescheinigung über die berufliche Unbedenklichkeit (Certificate of Good Standing)
- Führungszeugnis
- Tabellarischer Lebenslauf auf Deutsch
- Ärztliches Attest
- Arbeitsvertrag eines deutschen Krankenhauses oder Einladung zu einem Vorstellungsgespräch
Nach der Zusammenstellung der Unterlagen müssen diese bei der ausstellenden Behörde apostilliert werden.
Die beglaubigten Dokumente müssen ins Deutsche übersetzt werden. Die Übersetzungen müssen von einem vereidigten Übersetzer in Deutschland angefertigt werden. Andere Übersetzungen werden nicht akzeptiert.
Die Fachsprachprüfung bestehen!
Um mit einer Berufserlaubnis arbeiten zu können, ist in fast allen Bundesländern in Deutschland zunächst eine Sprachprüfung mit Schwerpunkt medizinisches Deutsch erforderlich.
Die Prüfung besteht in der Regel aus drei Teilen:
- Anamneseerhebung bei der Erstkonsultation
- Erstellung der medizinischen Dokumentation des Patienten
- Vorstellung des Patienten und Diskussion des klinischen Falls mit Kollegen
Diese Prüfung bewertet Ihre Kenntnisse der medizinischen Terminologie, Ihre Kommunikationsfähigkeiten mit Patienten und Ihre Fähigkeit, zwischen Alltagssprache und Fachsprache zu wechseln.
Herzlichen Glückwunsch, Sie haben Ihre Berufserlaubnis! Aber das ist noch nicht alles
Die Berufserlaubnis ist eine befristete Arbeitserlaubnis mit bestimmten Einschränkungen. Um diese aufzuheben und gleichberechtigt mit deutschen Kollegen zu arbeiten, benötigen Sie die Approbation.
Diese kann auf zwei Wegen erreicht werden: durch Anerkennung des Diploms (Gutachten) oder durch die medizinische Prüfung (Kenntnisprüfung).
Gutachten – Anerkennung des Diploms
Hierbei wird Ihr Studiengang mit dem deutschen Curriculum verglichen. Es dürfen keine wesentlichen Unterschiede festgestellt werden, andernfalls müssen Sie die Kenntnisprüfung ablegen.
Kenntnisprüfung – Medizinische Prüfung
Die Struktur ähnelt der Fachsprachprüfung und besteht ebenfalls aus drei Teilen: Anamneseerhebung und Untersuchung, medizinische Dokumentation und Diskussion des Falls mit Kollegen. Der Unterschied liegt darin, dass hier Ihre medizinischen Kenntnisse in allen Bereichen geprüft werden – unabhängig von Ihrer Spezialisierung.
Fazit:
Das war’s! Der Erhalt der Approbation ist der letzte Schritt zur Integration eines ausländischen Arztes in das deutsche Gesundheitssystem. Danach können Sie Ihre Karriere als Arzt oder Pflegekraft in Deutschland fortsetzen! Die Approbation ist unbegrenzt gültig, wird deutschlandweit anerkannt und kann nur bei schwerwiegenden ärztlichen Fehlern widerrufen werden.